Nikkor Z 24-70/4 S
Macht ein nicht besonders lichtstarkes Standardzoom Sinn?
Ganz klar, jein!
Macht es Sinn zweigleisig zu fahren, DSLR und DSLM?
Ganz klar, jein!
Eigentlich könnte man die F-Mount Objektive per FTZ
adaptieren, mache ich auch bei manchen Objektiven, aber bei
Gewicht und Bildstabilisator haben native Z-Mount Objektive
an der DSLM klare Vorteile.
Die DSLM habe ich als Backup-Cam gekauft für die D850 nehme sie aber
gerne für Landschaftsfotos, wenn ich nicht das schwere Gepäck mitnehmen
möchte. Dafür eignet sich die Kamera gut. Kostentechnisch gerät man aber
sehr schnell in die Falle sobald man nicht nur zu adaptierten Objektiven
greifen möchte.
Mit dem 17-35mm Tamron funktioniert das auch mit dem FTZ sehr gut,
beim 24-70mm 2.8 Tamron mit FTZ ist es aber mit Leichtgewicht sehr schnell vorbei.
Lichtstärke ist Gewicht! Das 24-70mm 2.8 Tamron wiegt beinahe doppelt so viel wie das Z 24-70/4 S, diese liegt bei ca. 500g.
Jetzt gibt es natürlich auch in der Landschaftsfotografie Momente wo die Lichtstärke entscheidend ist, aber meist blendet man sowieso ab, um mehr Tiefenschärfe zu erreichen. Dann ist dieser Vorteil schon dahin. Ich denke hier auch weniger an die Motivjagd im heimatlichen Revier, sondern mehr an Ausflüge, Reisen, Urlaub…, also all jene Situationen
in denen das schwere Gepäck stört. Genau dafür ist das Z 24-70/4 S gedacht. Wenn mehr Lichtstärke gefragt ist? Dann habe ich das Tamron 24-70mm 2.8.
Ich lese ja, bevor ich kaufe, immer gerne Testberichte, sehe mir auch gerne mit dem Objektiv gemachte Fotos aus der Praxis an und Videos mit Reviews.
Es geht dabei aber nicht um irgendwelche Siemenssterne, das ist für mich nicht relevant, sondern um die Abbildungsleistung im Alltag.
Überall schnitt das 24-70/4 S sehr respektabel ab. Abgesehen vielleicht von den Rändern, da spielt das 24-70mm 2.8 sicher seine Stärken aus.
Das Z-Mount 24-70mm 2.8 S war aber absolut keine Überlegung. Wieder schwer durch die Konstruktion und mit knapp € 2000,- sicher kein Objektiv welches man kauft, damit man zweimal die gleiche Brennweite abdeckt.
Alternativ wäre auch das Nikon Z 28-75mm 2.8 eine Möglichkeit gewesen. Nicht viel schwerer als das 24-70/4 S, aber die 4mm nach unten sind mir wichtiger als 5mm nach oben.
Eigentlich wollte ich, als die Entscheidung gefallen war, ein gebrauchtes Objektiv kaufen – Neu bei Preisen zwischen € 900,- und 1000,- entsprach nicht meiner Vorstellung von einem günstigen Reiseobjektiv.
Günstiger ist es natürlich als Kit-Objektiv, übrigens gelobt als eines der besten Kit-Objektive, aber eine neue Kamera brauche ich auch nicht.
Diverse Plattformen durchforstet, mein Limit lag bei € 400, aber nicht wirklich fündig geworden. Entweder haben Preis, oder Zustand nicht gepasst.
Letztlich bin ich bei ebay fündig geworden, nagelneu aus einem Kit um € 390,-!
Check, so habe ich mir das vorgestellt!
Hier ein paar erste Testaufnahmen, mit verschiedenen Brennweiten und Blenden.
Schon bei Offenblende, Blende 4, sind die Fotos von der Schärfe o.k. Bis Blende 8 steigt auch die Randschärfe, bisher sieht es aber so aus,
dass bei Blende 5.6 der Sweet Spot liegt. Natürlich ohne wissenschaftlich verwertbare Tests, nur rein optisch und subjektiv bewertet.
Sehr gut finde ich die Abbildungsleistung bei 35mm Brennweite, auch bei 70mm fällt die Leistung jetzt nicht auffallend ab.
24mm erscheint auch in Ordnung, die stärkste Abbildungsleistung liefert das Objektiv aber sicher nicht in diesem Brennweitenbereich.
Wir reden hier aber von einem Ausschnitt bei 200%, also Pixelpeeping, nicht relevant für den Praxisfall.
Da ich immer gerne UV-Filter als Linsenschutz verwende und für 72mm Filterdurchmesser auch keinen Polfilter hatte musste ich auch hier noch zuschlagen. Entschieden habe ich mich für das Urth 72 mm UV Filter + Polfilter (CPL) Filter Kit (Plus+). Urth hieß vormals GOBE,
Preis/Leistung erscheint hier passend.
Auch bei Filter gibt es ja nach oben kaum Grenzen.
Technische Daten Nikkor Z 24-70/4 S
Typ: Nikon-Z-Bajonett
Format: FX-Format
Brennweite: 24–70 mm
Größte Blende: 4
Kleinste Blende: 22
Linsenkonstruktion:
14 Linsen in 11 Gruppen (1 ED-Glas-Linse, 1 asphärische ED-Glas-Linse, 3 asphärische Linsen,
Linsen mit Nanokristallvergütung und ein Schutzglas mit Fluorvergütung)
Aufnahmewinkel: im FX-Format – 84 ° bis 34 °
Original veröffentlicht: 17.02.2023